Nostalghia
Die Heimat in sich tragen
Andrei Gortschakow, ein russischer Schriftsteller, reist auf den Spuren eines Komponisten aus seiner Heimat durch Italien, um dessen Biografie zu schreiben. Mit sehr viel Feingefühl für innere Stimmungen fern der Heimat zeichnet Andrei Tarkowski, unterstützt vom dramaturgischen Sensitorium des italienischen Drehbuchpartners Tonino Guerra, die Begegnung der Kulturen und Zeiten. Da wird in unerreichter Dichte spürbar, dass jenes Gefühl. das der Russe als «Nostalghia» bezeichnet, weit mehr meint als unser Wort Nostalgie, dass umgekehrt aber eben auch unsere Nostalgie weit umfassender sein dürfte, als man gemeinhin annimmt. Es geht in diesem Film Tarkowskis um die tief empfundene Sehnsucht nach einer Heimat, die sehr ausgeprägt auch eine spirituelle ist - wir tragen die Bilder von Heimat in uns mit. Da vereinen sich mit einem Mal Bilder und Landschaften zu wundersamen Tableaus der Empfindsamkeit. Ein sinnstiftendes Filmerlebnis.
Walter Ruggle
Credits
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Pressestimmen
«Tarkowskis Filme gewähren das Glück des reinen Scheins: mit den Augen zu denken. Am Anfang von Nostalghia wird das Gewand einer Marienstatue geöffnet; Hunderte kleiner Vögel schwirren heraus, ihre Federn wirbeln durch die Luft und fallen zwischen den langen Reihen der Kerzen nieder, die das ganze Bild füllen; kleine, helle Federn im lichten Widerspiel der Flammen. Tarkowskij war der Herrscher dieses Lichts.»
Andreas Kilb, Die Zeit
Traumwandlerisch also, so ist daraus zu schliessen, hat er dem Film die Ahnung des eigenen Schicksals eingraviert. Schon die Umstände, unter denen Nostalghia entstand, enthalten jene Merkmale, die aus diesem Film einen Kultfilm der achtziger Jahre gemacht und ihm zu einer ziemlich beispiellosen Aura verholfen haben.»
Klaus Kreimeier
«Erkenntnis war ein Wort, das Tarkowski zeit seines Lebens wichtig war. Erkenntnis war das, nach dem er als gläubiger Mensch strebte, wenngleich der Intellekt ihm sagte, dass es die letzte Erkenntnis nicht geben kann.»
Walter Ruggle, Tages-Anzeiger