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Als eine junge Übersetzerin mit dem Rad zu einem Kongress fährt, wird sie von einem Auto erfasst und von der Fahrzeuglenkerin scheinbar mutwillig ein Stück auf der Motorhaube mitgeschleppt. Die absurde Situation bildet den Ausgangspunkt für die subtile Erzählung, in der Bruno Carboni in Porto Alegre zwei unterschiedliche Lebensentwürfe konfrontiert und sanft den Trennlinien nachspürt, die heute nicht nur die brasilianische Gesellschaft spalten.

Joana lebt in Porto Alegre am Rio Guaíba und kurvt gerne mit dem Fahrrad durch die Millionen-stadt. Auf dem Weg zur Arbeit wird sie eines Tages in einen merkwürdigen Unfall verwickelt, bei dem sie einen Häuserblock lang auf der Motorhaube eines Autos mitgetragen wird. Just seit wenigen Wochen schwanger, bleibt sie unverletzt, verheimlicht den Vorfall aber zunächst vor ihrer Partnerin Cecilia. Als ein Video des Unfalls auftaucht, erstatten die beiden Anzeige und erhalten bald darauf Besuch von der Fahrzeuglenkerin Elaine und ihrem Sohn Maicon, nachdem zuvor schon der Vater und noch Ehemann unangemeldet aufgetaucht war. Joana findet sich in einem Sorgerechtsstreit wieder, mit dem sie nichts zu tun haben will und bei dem sie trotzdem das Zünglein an der Waage spielen könnte. Damit sie sich ein Urteil bilden kann, beginnt sie sich für den Sohn zu interessieren und wird immer mehr in das Leben der Kleinfamilie hineingezogen, das ihren eigenen Auffassungen vom Leben diametral entgegengesetzt ist. Durch die unfreiwillige Verbindung sehen sich nach und nach alle gezwungen, ihre starren Überzeugungen zu hinterfragen.

Inspiriert von einer wahren Begebenheit, lässt Bruno Carboni die Zuschauenden in seinem Erstling vom ersten Moment an das verunsichernde moralische Labyrinth betreten, in dem seine Figuren sich bewegen. Das Gefühl unterstreicht er mit gezielt gewählten Bildausschnitten und einer Montage, die die beiden Welten zunehmend ineinander verzahnt. Das Befremden tritt dabei ebenso hervor wie eine moralinsaure Annäherung, womit er nicht nur der brasilianischen Gesellschaft einen Spiegel vor hält, sondern ein Bild findet für die Spaltungstendenzen, die mehr denn je das menschliche Zusammenleben prägen.

Originaltitel O Acidente
Deutscher Titel O Acidente
Französischer Titel O Acidente
Andere Titel The Accident
RegisseurIn Bruno Carboni
Land Brasilien
Kinoformate DCP
Drehbuch Marcela Ilhar Bordin, Bruno Carboni
Montage Germano de Oliveira, Bruno Carboni
Musik Maria Beraldo
Kamera Glauco Firpo
Ton Tiago Bello, Marcos Lopes
Ausstattung Richard Tavares
Kostüme Gabriela Guëz
Produktion Vulcana Cinema, Toyko Filmes
Länge 95 Min.
Sprache Portugiesisch
SchauspielerInnen
Carol Martins Joana
Carina Sehn Cecilia
Luis Felipe Xavier Maicon
Gabriela Greco Elaine
Marcello Crawshaw Cléber

«Eine vielschichtige Erzählung über Moral und Akzeptanz.» Cineman, Maria Engler

«Premier film prometteur du cinéaste brésilien Bruno Carboni, porté par l’excellente Carol Martins, O Acidente va évidemment au-delà du fait divers réel qui l’a inspiré. En mettant face à face deux mondes, l’un progressiste et l’autre traditionaliste, il se veut le miroir du Brésil d’aujourd’hui et des divisions qui agitent la société. À la faveur d’un scénario subtil et d’une mise en scène sensible, il évoque une réconciliation possible en laissant place au dialogue.» Magazine 360°, Edmée Cuttat

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