Beshkempir
Azate est un garçon déluré, prêt aux quatre cents coups avec ses copains et aux jeux universels d'initiation sexuelle. Beshkempir, titre original du film, est le nom porté par Azate. Selon une coutume ancestrale, un bébé issu d'une famille nombreuse est «offert» par ses parents naturels à un couple stérile. Cinq vieilles femmes procèdent à une sorte de baptême païen et l'enfant adopté est nommé Beshkempir, ce qui signifie «cinq vieilles». Dans ce petit village de montagne, la vie est rythmée par le travail et les projections de cinéma ambulant en plein air. Le mouvement des gamins frondeurs s'oppose aux gestes traditionnels des vieilles femmes autour du patchwork tissé à chaque nouvelle naissance. Azate grandit insouciant dans cette communauté jusqu'au jour où un jaloux lui décoche l'injure qui ravive la crainte secrète de tout enfant - suis-je bien l'enfant de mes parents? A partir de ce jour, le monde bascule pour Azate. Cette fin de cycle de l'enfance enracinée laisse la place à une envolée sauvage pour la saison des amours. Un beau récit d'apprentissage.
Festivals & prix
Hauptpreise in Locarno (Silberner Leopard), Grosser Preis am Festival von Montreal; Bester Film, Festival Cottbus; Publikumspreis Wien.
Fiche technique
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Revue de presse
«Beshkempir beschwört die Aitmatowschen Menschengeschichten. Der Kirgise Aktan Abdikalikow übt mit Gefühlen Zurückhaltung und erzählt den Reifeprozess mit elementarer Poesie, die ganz selbstverständlich von Frühliungslicht durchleuchtet wird.»
Berliner Zeitung
«Die Balance zwischen Unter- und Überspanntheit findet traumwandlerisch der Kirgise Aktan Abdikalikow mit seinem Erstling «Beshkempir», der die Krise eines Jungen vom Lande beschreibt, als sich herausstellt, dass der Junge ein Findelkind ist. Abdikalikow entwickelt seine Geschichte aus einer lockeren Reihe vorpubertärer Streiche, in denen das Thema des Aussenseitertums von Anfang an anklingt. Eine existenzielle Dimension nimmt dieses Thema unversehens an, als die ersten Erfahrungen von Liebe und Tod miteinfliessen. Auch der ernsteren Phase bewahrt Abdikalikow die Leichtigkeit einer archaisch-bildhaften Erzählweise. Während andere psychologisieren und dramatisieren würden, beobachtet er die ländliche Selbstregulierung mit der Gelassenheit ungebrochenen Weltvertrauens und flicht unbekümmert symbolhafte Farbbilder ins Schwarzweiss ein. «Beshkempir» ist einer der raren Filme, wo man noch Vogelstimmen und den Wind in den Bäumen hört. Vielleicht ist auch das der einfache Grund, warum er dem Westler so erholsam erscheint.»
Tages-Anzeiger
«1998 war am Filmfestival von Locarno die «erste Kinoproduktion aus dem unabhängigen Kirgistan» zu sehen – und Regisseur Aktan Abdikalikow konnte gleich mit dem Silbernen Leoparden nach Hause reisen. Er hätte gar Gold verdient, denn er weiss mit eindrücklichen Bildern eine Geschichte zu erzählen, die geheimnisvoll fremd ist und einnehmend vertraut zugleich: «Beshkempir» heisst Adoptivsohn, ein Junge im Dorf erfährt, dass er ein solcher ist, und wird dadurch zum Aussenseiter. Doch die Liebe weist ihm den Weg zurück. Wie einfach. Und wie schön.»
Sonntagszeitung
«Die Bilder fungieren eher als Schaustücke, die auf eindrückliche Weise das ursprünglichste Potenzial des Mediums nutzen: eine (fremde) Welt zu projizieren und die Zuschauer direkt hineinzuversetzen. Die Natur scheint in poetischer Verklärung zu erstrahlen, doch vielleicht ist sie bloss natürlich, die Menschen scheinen in ethnographischer Perspektive analysiert, doch vielleicht sind sie einfach nur menschlich. Aus ihrer Unmittelbarkeit und Echtheit schöpfen diese Bilder ihre grösste Kraft. Dass die Eingriffe des Filmemachers dabei fast in Vergessenheit geraten, ist indes nur Beweis für den gekonnten Umgang Abdikalikows mit seinem Material und seinen Schauspielern – der junge Azate wird übrigens von seinem Sohn gespielt. Die Tonspur ist eine feine, atmosphärische Mischung aus Vogelstimmen, Blätterrauschen und Momenten der Stille. Farbige Einstellungen intensivieren und durchbrechen immer wieder den mehrheitlich in Schwarzweiss gedrehten Film. Einfache Bilder wie die der Kinder, die in einer Lehmgrube spielen, sich gegenseitig mit Schlamm bedecken und so in Mimikry in der kirgisischen Erde verschwinden, sind ebenso schön wie vieldeutig. Und rührend ist auch der Abschluss der Initiationsgeschichte, wenn Azate die Umschwärmte endlich zu einer Fahrt auf dem Fahrrad einlädt, zuvor jedoch den Gepäckträger abmontiert, weil sie so auf der Stange zwischen seinen Armen Platz nehmen muss. Wenn «Beshkempir» wie ein Film aus einer anderen Welt wirkt, dann hat das einen guten Grund: Er ist es.
Till Brockmann, Neue Zürcher Zeitung