About Dry Grasses
Samet unterrichtet in einem abgelegenen Dorf in Anatolien und hofft auf eine baldige Versetzung. Aufgrund der Beschwerde einer Schülerin wird seine Lage ungemütlich, gleichzeitig lernt er die engagierte Lehrerin Nuray kennen, die auch seinen Freund Kenan in Bann zieht. Nuri Bilge Ceylan, Gewinner der Palme d’or für Winter Sleep, lotet erneut brillant die Fallgruben menschlicher Beziehungen aus, zeichnet die Fragilität der Hoffnung in luziden Dialogen und starken Bildern. Merve Dizdar erhielt in Cannes für ihr subtiles Spiel den Preis der besten Darstellerin.
Es mag mit der Zeit zu tun haben, die Nuri Bilge Ceylan sich in seinen Filmen nimmt und uns beim Schauen schenkt, aber man ist in ihnen vom ersten Bild an und bis zum letzten unmerklich drin, als wären sie Teil des eigenen Lebens. Hier spielt sich fast alles im tiefen Winter Anatoliens ab, an einem Ort, an dem es nur zwei Jahreszeiten gibt: Eine lange weisse und eine kurze grüne. Bei einem Blick in die Landschaft, deren Konturen sich kaum vom schneeweissen Himmel abheben, sticht in der Ferne einzig ein auf dem Kopf stehendes rotes Dreieck heraus: Kein Vortritt. Man lebt abseits der Hauptstrasse.
Lehrer Samet träumt davon, wegzukommen, umso mehr, als er anonym und ungerechtfertigt beschuldigt wird, sich einer Schülerin zu sehr genähert zu haben. Er lebt mit Lehrer Kenan in einer Wohngemeinschaft. Die beiden Männer begegnen Nuray, die an einer anderen Schule unterrichtet und früher politisch aktiv war. In diesem Dreieck lässt Nuri Bilge Ceylan so ziemlich alles knistern, was Beziehungen hergeben, und er tut dies in Dialogen, die mit schneidender Präzision geschrieben sind, mit Blicken, die Bände sprechen. «Ich wünschte, ich könnte mich durch deine Augen sehen», sagt Samet an einem Abend zu Nuray, und wir sind in der Lage, die Figuren mit den Augen der anderen zu sehen. «Es braucht Zeit, jemanden zu finden, der zu dir passt», antwortet Nuray: «Vergeude deine Zeit nicht.»
Geschrieben hat Nuri Bilge Ceylan das Buch zu About Dry Grasses wie gewohnt zusammen mit seiner Frau Ebru. Die Dialoge der Männer wie der Frauen sitzen genauso wie das Schweigen, man lauscht und schaut mit Gänsehaut wie in einem gross artigen Bühnenstück. Das Kino nimmt uns näher heran und Merve Dizdar ist als Nuray eine elementare Wucht.
Festivals & Auszeichnungen
Cannes Film Festival 2023 - Compétition
Preis für die beste Schauspielerin
Chicago international Film Festival
Jerusalem Film Festival
International Cinematographers' Film Festival Manaki Brothers
Golden Kamera 300








Credits
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Rückkehr nach Anatolien
Samet unterrichtet in einem abgelegenen Dorf in Anatolien und hofft auf eine baldige Versetzung. Aufgrund der Beschwerde einer Schülerin wird seine Lage ungemütlich, gleichzeitig lernt er die engagierte Lehrerin Nuray kennen, die auch seinen Freund Kenan in Bann zieht. Nuri Bilge Ceylan, Gewinner der Palme d’or für Winter Sleep, lotet erneut brillant die Fallgruben ...
Pressestimmen
«Ein behutsamer Film, der nicht nach dem Richtigen oder Falschen schreit.» NZZ, Patrick Holzapfel
«Die Konversationsdramen des Türken Nuri Bilge Ceylan verlangen Geduld, belohnen aber mit einem Kinoerlebnis sondergleichen: Es kommt einem vor, als habe man wirklich am Leben dieser Figuren teil.» Tages-Anzeiger | Züritipp, Pascal Blum
«About Dry Grasses ist ein von humanistischen Grundsätzen geleitetes, schonungslos menschliches Meisterwerk.» Aargauer Zeitung, Silvia Posavec
«Ein faszinierender Film [...] Mit bestechenden Aufnahmen, langen Dialogen und dezent, aber schön eingesetzter Musik zeichnet Nuri Bilge Ceylan ein vielschichtiges Bild des Lebens fernab von Urbanität.» Outnow, Simon Eberhard
«Ceylan kann ein Meister der Überraschungen sein. So gemächlich das Erzähltempo, so unerwartet ist oft, was als Nächstes passiert.» Die Wochenzeitung, Barbara Schweizerhof
«Ein schonungsloses Porträt der Conditio humana in ihrer ganzen Verworrenheit.» Filmbulletin, Dominik Fischer
«Der Film bringt vieles von dem wieder zum Blühen, was die vorherigen Filme Ceylans so grossartig machte. Die Lakonie der Landschaften, kontrastiert zu elaborierten, wilden, sehr theoretischen Dialogen über den Sinn des eigenen Lebens und die eigene Haltung.» SRF Kultur, Michael Sennhauser
«Es liegt an der herausragenden Leistung der Darsteller, dass man gerne Zeit mit den Figuren verbringt. Abgerundet wird das Ganze von den eindrücklichen Naturaufnahmen einer kargen Landschaft, die einen trotz aller Kargheit zum Träumen bringen.» Cineman, Teresa Vena
«Liebesgeschichte, philosophischer Essay und Bestandsaufnahme des Lebens in der geografischen Peripherie in einem.» NZZ am Sonntag
«Ungemein dicht, intensiv und aufregend. Wer sich auf diesen Autor einlässt, wird reichlich belohnt.» Seniorweb, Hanspeter Stalder
«Ein bildstarker und tiefsinniger Film, in dem Merve Dizdar als leidvolle, gleichwohl unverzagte Lehrerin ein Hoffnungszeichen setzt.» Textatur, Rolf Breiner
«Der Film fragt frei nach Adorno, ob und falls ja, wie ein richtiges Leben im falschen möglich ist.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux
«In getragenem Rhythmus und bestechender Bildsprache durchleuchtet der türkische Meisterregisseur in langen, aber messerscharfen Dialogen die Charaktere der Protagonist:innen und ihre Widersprüchlichkeiten.» Filmnetz, Walter Gasperi
«Ein anatolisches Wintermärchen.» arttv.ch
«Ein weiteres Meisterwerk des bekanntesten türkischen Filmregisseurs.» Luzerner Zeitung
«Un film à la fois très sombre sur l’humanité et d’une beauté époustouflante.» Elle
«Der Film hat etwas Fesselndes in seiner wortreichen, tiefgründigen Art.» The Guardian
«Les Herbes sèches vient confirmer une évolution de la mise en scène de Nuri Bilge Ceylan, qui a gagné en élasticité formelle et de ton.» Les Cahiers du cinéma
«Un majestueux voyage.» Télérama
«Ceylan hatte schon immer einen scharfen Blick für filmische Bilder, atemberaubend, wie er die Winterlandschaft einfängt.» Screen Anarchy
«Merveilleux de beauté.» Le Figaro
«Ein leise anschwellendes, romanhaftes türkisches Drama.» The Telegraph
«Le nouveau chef-d'œuvre de Ceylan.» Première
«Ceylan läuft zur Höchstform auf.» Variety
«Une splendeur.» L'Obs
«Another Masterclass in Conversational Cinema.» IndieWire
«An overwhelming, monumental work.» El Periodico
«A sprawling work that is enthralling in its capacity to capture and reflect on life.» Cineuropa
«L’une des œuvres les plus brillamment dérangeantes présentées à Cannes ces dernières années.» IndieWire