Record of a Tenement Gentleman

Nach dem Krieg entstehen in den Trümmern von Tokyo nach und nach neue Häuser und alte Bekannte treffen sich wieder. Otane, eine Witwe, die ihr einziges Kind verloren hat, führt ihren alten Gemischtwarenladen allein weiter. Eines Tages kreuzt Nachbar Tashiro mit einem Jungen namens Kohei auf, einem Kriegswaisen, den er in ihre Obhut geben möchte, da er ihn nicht selbst grossziehen kann. Die Witwe ist zunächst abweisend und will den Jungen so schnell wie möglich loswerden. Doch ihr Versuch, seine Eltern oder Verwandte zu finden, bleibt erfolglos. Widerwillig nimmt Otane Kohei für eine Weile bei sich auf. Mit der Zeit entwickelt sie eine Bindung zu ihm und sie beginnt, ihre anfängliche Kälte abzulegen. Als schliesslich ein Verwandter des Jungen gefunden wird, muss Otane ihn gehen lassen – und erkennt, dass sie durch ihn eine unerwartete emotionale Bereicherung erfahren hat.
Record of a Tenement Gentleman (Erzählungen eines Nachbarn) ist der erste Nachkriegsfilm von Regisseur Yasujiro Ozu, ein einfühlsames Drama, das sich mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs und der menschlichen Fähigkeit zur Empathie und Veränderung beschäftigt. Ozu erzählt die Geschichte mit seiner typischen ruhigen Inszenierung und lässt Raum für die leisen und tiefen emotionalen Veränderungen seiner Charaktere.





