Topio stin omichli
Zwei Kinder unterwegs
Voula und Alexander sind zwei Kinder, deren Vater in Deutschland arbeitet. Eines Tages besteigen die beiden in Athen den Zug in der Absicht, ihn zu suchen. Immer wieder werden sie auf ihrer Reise durch Griechenland von Realitäten eingeholt und aufgehalten. Sie begegnen unter anderem der Schauspieltruppe, die in O Thiasos unterwegs war, sie kommen am Ende zu einem Baum der Hoffnung.
In Landschaft im Nebel, dem letzten Film in der «Trilogie des Schweigens», erzählt uns der Grieche Theo Angelopoulos, basierend auf einer Zeitungsnotiz, ein Märchen, und wir sitzen da, sehen, lauschen und staunen. Wer einsteigen will, braucht nur die Angst abzulegen und zu jener kindlichen Unschuld zurückzufinden, die Voula und Alexander auf ihrer Reise leitet. Es ist eine Initiationsreise – und auf die Welt lässt sie uns genauso kommen wie weg von ihr, hin zu einer vagen Hoffnung davon, dass aus dem sich lichtenden Nebel am Ende doch noch ein Stück Grün, ein Baum, Leben erahnbar wird, getreu der Genesis, die er mehrmals zitiert: «Am Anfang herrschte Dunkelheit, und dann kam das Licht.»
Muss man noch beifügen, dass auch in diesem Sinn im Film die Welt immer wieder von neuem geschaffen wird: Aus der Dunkelheit kommt Licht. Voula ist es, die feststellt: «Diese Geschichte hört nie auf, man unterbricht uns ständig.» Sie zieht damit einen Bogen innerhalb der Welt, in der sie und ihr Bruder sich während zweier Stunden bewegen. Wichtig ist die Innenwelt, jenes Land, das mit der Seele gesucht wird. Es existiert in der Fantasie, gebildet aus Realität und Poesie. Es ist eine Reise auch durch das geistige Land des Theo Angelopoulos, durch ein Land, das keine Grenzen kennt, in dem von Film zu Film Figuren kommen, gehen, wieder auftauchen.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
Venice Film Festival 1988: Silver Lion, Best Director, FIPRESCI, CICAE Art House Prize, Pasinetti Award (1988)
Chicago Film Festival 1988: Golden Hugo Award, Silver Plaque for Best Cinematography
Felix Award 1989: Best European Film of the Year
Credits
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Pressestimmen
«Landschaft im Nebel ist eine Reise hinein ins Leben. Unterwegs lernen die Kinder alles kennen, Liebe und Tod, Lüge und Wahrheit, Schönheit und Zerstörung. Die Reise ist eine einfache Art uns zu zeigen, was das Leben uns allen gibt.» Theo Angelopoulos