Ugetsu monogatari

von Kenji Mizoguchi, Japan, 1953
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In seinem Meisterwerk Ugetsu monogatari schildert der Japaner Kenji Mizoguchi die Geschichte von Genjuro, einem Töpfer, und seinem Schwager, dem Bauern Tobei. Die beiden leben mit ihren Frauen in einem kleinen Dorf, das inmitten eines von Kriegswirren umtosten Gebietes gelegen ist. Und sie haben Ambitionen, die sich die Kriegswirren zunutze machen. Genjuro möchte mit seinen Töpfen in die Stadt fahren und möglichst rasch viel Geld verdienen. Tobei will als Samurai zu Ruhm und Ehre kommen. Beide setzen alles aufs Spiel: und verlieren. Das Streben nach Geld und Ruhm, macht Mizoguchi hier deutlich, birgt zwangsläufig den Verlust von inneren Werten mit sich. Genjuro und Tobei machen sich auf einen Weg, der sie immer weiter wegführt von sich selber, der Wunschträumen und Phantomen folgt und nicht den Spuren der Wirklichkeit. Unterwegs, auf jener grandiosen Bootspassage, treibt der Tod phantomartig an ihnen vorbei - sie verstehen es nicht, das Zeichen richtig zu deuten. Und so wird der Tod Wirklichkeit. Genjuro rennt später einer Liebe nach, die er für echter und stärker hält als jene zu seiner eigenen, daheim gelassenen Frau. Die Liebe aber, sie entpuppt sich als Phantom als Geist einer längst verblichenen Prinzessin. - Basiert auf den beiden Erzählungen „Asaji ga yaso“ und „Josei no in“ in „Ugetsu monogatari“ von Akinari Ueda.

Festivals & Auszeichnungen

Mostra del Cinema, Venezia, Silver Lion
Nomination Oscar
Winner Mainichi Film Concours

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Credits

Originaltitel
Ugetsu monogatari
Titel
Ugetsu monogatari
Regie
Kenji Mizoguchi
Land
Japan
Jahr
1953
Drehbuch
Matsutarô Kawaguchi, Yoshikata Yoda
Montage
Mitsuzô Miyata
Musik
Fumio Hayasaka, Tamekichi Mochizuki, Ichirô Saitô
Kamera
Kazuo Miyagawa
Ton
Iwao Otani
Kostüme
Tadaoto Kainosho
Ausstattung
Kisaku Ito
Produktion
Masaichi Nagata
Formate
35mm, DCP, DVD
Länge
96 Min.
Sprache
Japanisch/d/f

Pro Material

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Pressestimmen

«Kenji Mizoguchis Ugetsu monogatari ist einer der grossartigsten Filme aller Zeiten. (...) Die Helden sind grob und brennen vor Ehrgeiz, aber der Stil des Films ist elegant und geheimnisvoll, und irgendwie weiss man schon, bevor es einem gesagt wird, dass es sich um eine Geistergeschichte handelt. (...) Anders als Geistergeschichten aus der westlichen Kultur, versucht Mizoguchi uns mit seinen Geistern weder zu erschrecken noch zu schockieren: Die Entdeckung des zweiten Geists erscheint uns als ein Moment der ruhigen Offenbarung.»

Roger Ebert, Chicago Sun-Times

«Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert, zur Zeit verheerender Bürgerkriege. Die Schwäger Genjuro und Tobei, beide Töpfer, führen auf dem Lande mit ihren Familien ein einfaches Leben und träumen von Besserem. «Tobei will Samurai werden. Er kauft sich eine Rüstung, und als er zufällig den Kopf eines toten Generals an sich bringt und sich als Sieger über diesen schrecklichen Gegner ausgibt, macht er schnell Karriere. Genjuro gerät in das Schloss der Prinzessin Wakasa und wird ihr Geliebter. Bei einem Besuch in der Stadt erfährt er jedoch, dass die Prinzessin ein Geist ist. Er kämpft gegen ihren Zauberbann und erwacht im Gras neben der verwitterten Ruine des Schlosses, in dem er mit Wakasa gewohnt hat. Unterdessen ist Genjuros Frau von Soldaten getötet und Tobeis Frau vergewaltigt worden. Sie geht in ein Bordell und trifft hier auf ihren Mann. Genjuro kehrt nach Hause zurück, wo seine Frau ihn erwartet und begrüsst. Erst am nächsten Morgen erfährt er, dass sie längst tot ist und dass ihm ein Geist erschienen ist. Tobei kehrt mit seiner Frau in die Heimat zurück.»

Reclams Filmführer

«Als einer der vollendetsten Filme der japanischen Filmgeschichte vereint Ugetsu monogatari die Traditionen des Historienfilms mit der modernen Beobachtung menschlicher Gefühle und mit Mizoguchis wiederkehrendem Thema des Gegensatzes zwischen den zerstörenden und erlösenden Aspekten der Liebe einer Frau. Trotz der Bedeutung des Übenatürlichen in der Geschichte wird Mizoguchis poetische Darstellung niemals zur Fantasie. Die Qualität seiner Vision beruht auf langen Kameraeinstellungen, vielen Totalen und vorsichtigen, überlegten Kamerabewegungen. Dies bewirkt, dass die lyrische Bestätigung menschlicher Werte und der Hintergrund von Krieg und Leid ein untrennbares Ganzes ergeben.»

Mariann Lewinsky