Under the Fig Trees

von Erige Sehiri, Tunesien, 2022

Fidé, Sana, Melek, Meriem und andere Frauen arbeiten als Feigenpflückerinnen. Im Schatten der Bäume unterhalten sie sich über die Liebe und «Mektoub», das Schicksal. Der sensible Film beschreibt realitätsnah die Kraft der Frauen und eine Gesellschaft im Wandel.

In ihrem ersten Spielfilm, der an der Quinzaine des réalisateurs in Cannes seine Premiere feierte, lässt uns Erige Sehiri in die ländliche Gegend im Nordwesten Tunesiens eintauchen. Wir sind zu Gast bei Fidé, Sana, Melek, Meriem und Leila. Sie kommen im Sommer in einem grossen Obstgarten zusammen, um Feigen zu ernten. Ihre Arbeit verlangt grosse Sorgfalt: Sie müssen die reifen Früchte pflücken, ohne sie zu stark zu berühren. Mit Stangen ausgerüstet, halten sie sich an Ästen fest oder klettern auf Bäume, bevor sie ihre kostbare Ernte in Eimer füllen. Das alles für ein paar Dinar. Im Schatten der Feigenbäume sprechen sie über die Liebe, teilen ihre Erinnerungen und fragen nach dem «Mektoub», dem Schicksal. Einige werben um Männer, andere streiten sich und wieder andere verhandeln die Situation an der Küste. Erige Sehiri bleibt nah an den Gesichtern der Pflückerinnen und erfasst so ihre Emotionen. Wir bekommen Momente ihres Lebens mit, unter freiem Himmel und sprühend vor realitätsnaher Sinnlichkeit.

Es sind Laiendarstellerinnen, die mit einer verblüffenden Natürlichkeit und Genauigkeit jede für sich einen Teil der tunesischen Gesellschaft repräsentieren und vom Umbruch künden, in dem Werte und Traditionen aufeinanderprallen und das Patriarchat über allem lastet. Under the Fig Trees steht für jene Art Kino, in das man völlig eintauchen kann und das von Gesten und Worten geprägt ist.

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Credits

Originaltitel
Under the Fig Trees
Titel
Under the Fig Trees
Regie
Erige Sehiri
Land
Tunesien
Jahr
2022
Drehbuch
Erige Sehiri, Ghalya Lacroix, Peggy Hamann
Montage
Ghalya Lacroix, Hafedh Laaridhi, Malek Kammoun
Kamera
Frida Marzouk
Produktion
Akka Films, Henia Production, Maneki Films
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
92 Min.
Sprache
Arabisch/d/f
Schauspieler:innen
Ameni Fdhili (Sana), Fide Fdhili (Fidé), Feten Fdhili (Melek), Samar Sifi (Mariem), Leila Ohebi (Leila), Hneya Ben Elhedi Sbahi (Hneya), Gaith Mendassi (Ghaith), Abdelhak Mrabti (Abdou), Fedi Ben Achour (Saber), Firas Amri (Firas)

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Pressestimmen

«In diesem leise knisternden Sommerfilm über Arbeiterinnen und Arbeiter auf einer Feigenplantage zeigt sich das erstarkende Selbstbewusstsein junger tunesischer Frauen, selbst abseits der Städte.» Annabelle, Mathias Heybrock

«On y découvre ‘des personnages profondément modernes dans leur manière d’être et de s’exprimer’, avec ‘ce mélange entre gravité et légèreté’ en réponse à un quotidien dramatique.» Entretien avec Erige Sehiri, Le Courrier, Mathieu Loewer

«Der tunesischen Regisseurin Erige Sehiri gelingt der Balanceakt zwischen leichtem Sommerfilm und antipatriarchaler Gesellschaftsanalyse beinahe perfekt; eine wunderschön haptische Studie der Arbeit des Feigenpflückens gibt es sozusagen gratis dazu.» NZZ / NZZaS, Dominic Schmid

«Wenn aus Alltag Poesie wird: ein künstlerisches und menschliches Ereignis, ein filmisches Bijoux!» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Un film plein de douceur et de subtilité, qui brosse un portrait de la société tunisienne par le biais de discussions à cœur ouvert dans un verger.» Ciné-Feuilles, Amandine Gachnang

«Der verschmitzte Pragmatismus, mit dem sich insbesondere die jungen Frauen gegen traditionelle Rollenbilder auflehnen, ist wunderbar frech und anrührend zugleich.» Medientipp, Natalie Fritz

«Les jeunes femmes portent le foulard de façon subtile, ce qui montre toutes les étapes possibles par rapport à cette sourde oppression. Le film dépeint la problématique féministe que les Tunisiennes sont en train de vivre... Un tableau saisissant!» RTS, Vertigo, Vincent Adatte

«Ein Film über den Sommer und die Jugend.» Filmbulletin, Anne Küper

«Au milieu d’œuvres généralement graves, qui prennent en charge tous les drames du monde, celui d’Erige Sehiri aura fait l’effet d’une parenthèse ensoleillée bienvenue.» Le Temps, Norbert Creutz

«Erige Sehiri maîtrise sa caméra à la perfection.» Firouz E. Pillet, j:mag

«Durch die vielen Nahaufnahmen sind wir mittendrin in diesem magisch-lebensfreudigen Ort.» kath.ch / ref.ch

«D’apparence légère et délicate, le long-métrage dessine les contours d’une société tunisienne dont le rêve de liberté semble toujours buter contre le conservatisme ambiant.» Cineman, Kevin Pereira

«Réaliste, complexe, ‘Sous les figues’ raconte le drame minimaliste de l’humain par la riche fresque de l’humain-trop-humain.» Filmexplorer, Giuseppe Di Salvatore

«Un huis-clos à ciel ouvert où la sensualité le dispute au réalisme.» ARCinfo, Vincent Adatte

«Ohne in eine grobe Anklage zu fallen, verschwestern sich hier nicht nur die Protagonistinnen, sondern auch Skript, Landschaft und Haltung zu einem wohltuenden Blick auf Frauenschicksale in der arabischen Welt.» Outnow

«Agile, la caméra qui serre et suit de près les visages, figure bien le huis clos de ce microcosme d’arbres robustes et de fruits délicats autant que symboliques.» Positif

«Das ‹Huis-clos› unter freiem Himmel pulsiert vor Sinnlichkeit, strotz vor Realität und ist durchflutet von natürlichem, erhabenem Licht.» Aargauer Kulturmagazin Aaku

«Reizende Sommerflirts und die sanfte Erkundung schwesterlicher Solidarität.» Screen Daily

«Derrière la légèreté apparente se dessine alors le portrait plus sombre d’une société prisonnière de ses maux où la liberté n’est qu’un mirage.» Cahiers du Cinéma

«Im milden Licht unter dem Blätterdach entsteht eine intime, gelöste Atmosphäre von grosser Leichtigkeit.» Kino-Zeit

«C’est un cinéma de et en liberté. Une ode à la vie et à ces travailleuses agricoles dans les vergers du nord-ouest de la Tunisie.» L'Humanité

«Ein vergnügliches und eindringliches Erlebnis.» The Hollywood Reporter

«C'est à présent le huis clos à ciel ouvert que Erige Sahiri met en scène en s'intéressant notamment à l'espace de la sororité qui se développe à l'ombre des feuilles de figuier.» Mediapart

«L’élégance tout en langueur solaire de sa mise en scène poétise ce film, où les bavardages sont faussement anodins.» L’Obs

«Une histoire de sororité, de lutte contre le patriarcat et de conflit générationnel, le tout raconté dans le décor idyllique d’un verger tunisien.» Cineuropa