Late Spring - Banshun

von Yasujiro OZU, Japan, 1949
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Glück, Vergänglichkeit, Tradition, Zerfall, Sorge, Einsamkeit: Das sind einige von Yasujiro Ozus sanft wiederkehrenden Themen. Professor Shukichi Somiya ist sechzig und Witwer. Seine Tochter Noriko sorgt für ihn und führt den gemeinsamen Haushalt. Sie ist 24 Jahre jung und sollte endlich verheiratet werden. Meint der Vater. Mit Hilfe einer Tante und von Freunden, im vollen Bewusstsein, dass der Erfolg seiner Bemühungen ihn einsam machen wird, hält er Ausschau nach einem Bräutigam. Die Tochter wehrt sich, weil sie den Vater nicht allein lassen will. Sie ist mit ihrer Situation zufrieden und erfindet zum Schutz eine kleine Geschichte. Am Ende findet tatsächlich eine Hochzeit statt, schält der Vater daheim eine Frucht. Den Ehemann bekommen wir nie zu sehen. Yasujiro Ozu interessiert die Beziehung zwischen den Generationen, nicht die zwischen den Geschlechtern. Und er hat mit dem grandiosen Chishu Ryu und Setsuko Hara zwei vorzügliche Darstellende.

Festivals & Auszeichnungen

Kinema Junpo Award, Japan
Best Film, Best Director, Best Actress, Best Screenplay

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Credits

Originaltitel
Late Spring - Banshun
Titel
Late Spring - Banshun
Regie
Yasujiro OZU
Land
Japan
Jahr
1949
Drehbuch
Kazuo Hirotsu, Kôgo Noda, Yasujiro Ozu
Montage
Yoshiyasu Hamamura
Musik
Senji Itô
Kamera
Yuuharu Atsuta
Ausstattung
Tatsuo Hamada
Produktion
Shochiku Films Ltd., Tokyo
Formate
35mm, DVD, DCP
Länge
108 Min.
Sprache
Japanisch/d/f
Schauspieler:innen
Chishu Ryu (Shukichi Somiya), Setsuko Hara (Noriko Somiya), Yumeji Tsukioka (Aya Kitagawa), Haruko Sugimura (Masa Taguch), Hohi Aoki (Kasuyochi), Kuniko Miyake (Akiko Miwa), Toyoko Takahashi (Shige)

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Pressestimmen

«C'est pur, subtil et déchirant.»

Cinémathèque Française

«Yasujiro Ozus etwa in der Mitte seines Schaffens entstandener Film ist eine enorm sensible Alltags- und Menschenstudie. Geprägt von einem tiefen Humanismus ist er ein Sinnbild für das gesamte Oeuvre des japanischen Meisters.»

Moviemaze

«Das Wunder Ozu - Ozu ist im Westen Kult: Der neben Kurosawa und Mizoguchi dritte berühmte Klassiker des japanischen Films in der Mitte des letzten Jahrhunderts hat einen unerhörten Reinigungseffekt für (kino-)verdorbene Sinne. Wie schlicht sind diese Filme, wie wundersam schön, wie genau! - Seine Radikalität hat in der Filmgeschichte Massstäbe gesetzt.»

Martin Walder, NZZ am Sonntag

«Banshun se contente de décrire en détail les sentiments contradictoires et subtils qui existent entre les deux personnages dont la vie n'est troublée par aucun élément extérieur. Aucune autre œuvre d'art n'a mieux exprimé, quatre ans après la défaite, le retour à la paix, à l'ordre et à la tradition. À l'époque, même si les périodes de trouble et de privation sont enfin terminées, la population n'a toujours pas repris confiance en ses institutions. C'est dans ce contexte que sort le film qui évoque le déroulement paisible de la vie quotidienne à Kita-Kamakura: cérémonie du thé et nô, pèlerinage de temple en temple dans un Kyoto encore à l'abri du tourisme. Ainsi. dans ce cadre traditionnel. voit-on exprimées de manière subtile et délicate les préoccupations d'un père pour sa fille qui tarde à se marier et d'une fille qui se demande comment son père, veuf, pourra se débrouiller pour vivre si elle se marie. L 'esthétique épurée du réalisateur atteint son apogée dans ce film.»

Tadao Sato

«Man hat sich inzwischen so sehr daran gewöhnt und hält es für selbstverständlich, dass das Kino und das Leben so weit auseinanderklaffen, dass einem der Atem stockt und man zusammenzuckt, wenn man auf einer Leinwand plötzlich etwas Wahres oder Wirkliches entdeckt. Das war das Ungeheuerliche an den Filmen von Ozu, und vor allem seinen späten: Sie waren solche Augenblicke der Wahrheit, nein nicht nur Augenblicke, sie waren langgezogene Wahrheit, die vom ersten bis zum letzten Bild andauerte. So eine Darstellung von Wirklichkeit, so eine Kunst gibt es im Kino nicht mehr.»

Wim Wenders

«Vollendete Harmonie in der Konstruktion des Films: Aussparung dessen, was gemeinhin für Melodrama sorgt, stattdessen eine unauffällig virtuose Handhabung minimalster Mittel. Kontemplatives An- und Abschwellen der Szenenfolgen, gefüllt mit Schmerz und Schönheit des Lebens. Ein grenzenloses Meisterwerk.»

Österreichisches Filmmuseum

«Eines von Ozus Lieblingsthemen sind die gegensätzlichen Vorstellungen und die daraus resultierenden Reibungen innerhalb der Familie, trotz großer gegenseitiger Zuneigung und Loyalität. Diese Familienkonflikte und die zwischen Eltern und Kindern entstehenden Probleme führen unweigerlich zu einer Art von Trennung. Im Falle von Noriko wird ihre Heirat diese Trennung nach sich ziehen, in anderen Ozu Filmen kann der Wegzug aus beruflichen Gründen der Auslöser sein. Auf der einen Seite stimmen diese Ereignisse Ozu traurig, auf der anderen Seite ist ihm bewusst, dass sie unvermeidlich sind. Dieses Bewusstsein für die dem menschlichen Dasein innewohnende Traurigkeit und Flüchtigkeit ist es, das die Japaner ‘mono no aware’ nennen.»

Beverly Bare Buehrer

«A travers l'évolution des parents et des enfants, j'ai montré, comment le système familial japonais commençait à se désintégrer.»

Yasujiro Ozu