Like Father, Like Son

Ryota und seine Frau Midori erfahren, dass ihr sechsjähriger Sohn Keita nicht ihr eigenes Kind ist, weil zwei Babys im Spital nach der Geburt vertauscht worden waren. Die Frage stellt sich, wollen sie und das andere betroffene Elternpaar den vermeintlichen Sohn gegen den wirklichen eintauschen? Nach sechs Jahren Kindheit? Wunderbar leicht kreist der Japaner Hirokazu Kore-eda um die Fragen, was es heisst, Eltern zu sein und was Kind. Eine Geschichte, die sinnlich und besinnlich berührt.

Sind Sie Vater? Oder Mutter? Stellen Sie sich vor, man würde Ihnen mitteilen, Ihr sechsjähriger Sohn sei nicht Ihr eigenes Kind, weil es damals nach der Geburt im Spital zu einer Vertauschung kam, die erst jetzt eingestanden wurde. Möchten Sie nun «Ihr» Kind behalten, oder möchten Sie das Kind, mit dem sie dieersten sechs intensiven Jahre verbracht haben, gegen Ihr leibliches Kind eintauschen? Die Ausgangslage zu Hirokazu Kore-edas neuem Spielfilm hat es in sich und regt uns alle schon zu Gedanken an. Für Ryota, einen erfolgreichen und gut situierten Architekten, kommt die Nachricht, dass ein Sohn Keita eigentlich nicht sein Sohn ist, aus heiterem Himmel. Der Sechsjährige ist das einzige Kind, der Mittelpunkt einer beschäftigten Familie, wohl behütet und umsorgt. Die Nachricht von der Verwechslung will verarbeitet sein, und die Begegnung mit dem wirklichen Sohn, der bei einer anderen Familie aufwächst, macht die Sache nicht einfacher.

Hirokazu Kore-eda ist ein Meister im Betrachten von familiären Situationen und einer, der es wie wenige versteht, mit Kindern zu arbeiten und von Momenten der Kindheit zu erzählen. «Nobody Knows» ist in starker Erinnerung, «Still Walking» auch. Am Festival von Cannes begeisterte «Like Father, Like Son» Publikum und Medien gleichermassen; der Film wurde von Steven Spielbergs Jury am Ende mit dem Prix du Jury geehrt und hat inzwischen von San Sebastian bis Vancouver Publikumspreise gewonnen - eine universell gültige Geschichte. «Like Father Like Son» ist eine ebenso unterhaltsame wie nachdenklich stimmende Betrachtung dessen, was Eltern sind und was das Elternsein und die Kindheit ausmacht. Im Kern geht Kore-eda dabei vor allem um die Frage, was denn ein Vater ist und was eigentlich eine Familie. Er erzählt aus der heutigen Welt, mitten in einer Grossstadt, die er soweit zurücknimmt, dass seine Figuren glänzen können und uns ihre Geschichte sinnlich und besinnlich berührt.
Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Prix du Jury Cannes 2013

Publikumspreis in San Sebastian 2013

Publikumspreis am Vancouver Film Festival

Publikumspreis am Sao Paulo Film Festival

Child Protection Award for Best Script at the Abu Dhabi Festival
 

artwork

Credits

Originaltitel
Like Father, Like Son
Titel
Like Father, Like Son
Regie
Hirokazu KORE-EDA
Land
Japan
Jahr
2013
Drehbuch
Hirokazu Kore-eda
Montage
Hirokazu Kore-eda
Kamera
Mikiya Takimoto
Ton
Tsurumaki Yutaka
Ausstattung
Mitsumatsu Keiko
Produktion
Fuji TV Network, Amuse Inc., Gaga Corporation. Tokyo
Formate
DVD, Blu-ray, DCP
Länge
120 Min.
Sprache
Japanisch/d/f
Schauspieler:innen
Masaharu Fukuyama (Nonomiya Ryota), Machiko Ono (Nonomuya Midori), Lily Franky (Saiki Yudai), Yoko Maki (Saiki Yukari), Shogen Hwang, Kirin Kiki, Jun Kunimura, Jun Fubuki, Hiroshi Ohkochi, Keita Ninomiya, Isao Natsuyagi, Megumi Morisaki

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Pressestimmen

«LIKE FATHER, LIKE SON ist ein Film über die Liebe, genauer über die Elternliebe - Die Kinder sind es, die den Film von Hirokazu Kore-eda zu einem nachhaltigen, ja unvergesslichen werk machen.» Der Bund, Fred Zaugg

«Eine grossartig, reiche Diskussion über die ungeschriebenen Verträge, die Eltern in der Beziehung mit ihren Kindern, ihren Ziehkindern, ja, mit der Zukunft überhaupt eingehen.» Tageswoche, Hansjoerg Betschart

«A voir absolument! - Un cas de figure déchirant traité avec une rare élégance par un réalisateur qui est sans doute l’un des meilleurs cinéastes japonais actuels. L’un des grands films du festival de Cannes cette année. Drôle et terriblement émouvant.» Le matin, Pascal Gavillet

«Mein japanischer Lieblingsregisseur spürt weiter den Familienbanden nach, insbesondere dem Verhältnis zwischen Vätern und Söhnen. Es sei die Geburt seiner eigenen Tochter gewesen, welche seine Frau quasi über Nacht in eine Mutter verwandelt habe, während er selber viel länger gebraucht habe, um sich über seine Vaterschaft klar zu werden, sagt Hirokazu Kor-eda.» Radio SRF, Michael Sennhauser

«Tout ceci est raconté par touches sensibles, à l’occasion rehaussées par les Variatons Goldberg de Bach. Du coup, difficile de garder l’œil sec, surtout si on est soi-même parent!» Le Temps, Norbert Creutz

«Ein Film, der berührt und betroffen macht, denn er erzählt von Erfahrungen, die uns allen auf die eine oder andere Art vertraut sind.» Bildung Schweiz, Belinda Meier

»Hirokazu Kore-eda ist damit einer der ganz grossen Regisseure unserer Zeit. - LIKE FATHER, LIKE SON - das ist herzerreissendes, stilles Kino.»
Fernsehen SRF, Anita Egger

«Le cinéaste japonais Hirokazu Kore-eda n’a pas son pareil pour diriger des enfants. Dans «Tel père, tel fils», son nouveau film primé à Cannes, il s’interroge sur les questions de filiation. - Tel père, tel fils, a remporté le Prix du jury, manquant de peu, selon la rumeur, la Palme d’or.» Le Temps, Christophe Pinol Chigasaki

«Sein Talent für das Einfangen kindlicher Gefühlswelten ist phänomenal. In LIKE FATHER, LIKE SON beschäftigt sich der Regisseur mit seiner eigenen Vaterrolle.» Kultur kompakt, SRF, Hannes Nüsseler

«A voir absolument! - Un cas de figure déchirant traité avec une rare élégance par un réalisateur qui est sans doute l’un des meilleurs cinéastes japonais actuels. L’un des grands films du festival de Cannes cette année. Drôle et terriblement émouvant.» Le matin

«Ganz in Ruhe und mit viel Gespür für Details und Nuancen erforscht Hirokazu Kore-eda seine Figuren und deren Geschichte und kreist dabei immer wieder um das Thema Elternschaft.» Beatrice Behn, kino-zeit

«Der Film enthält genügend Tiefsinn und gleichzeitig einen feinen Humor. Ein Film, der auf leisen Sohlen daherkommt und gerade deswegen sehenswert ist.» outnow

«LIKE FATHER, LIKE SON ist nicht nur ein ebenso einfühlsamer wie aufrichtiger Familienfilm, er zeigt auch auf überraschend zarte Weise, wie blödsinnig das Argument ist, dass der leibliche Vater automatisch der richtige ist.» critic, Michael Kienzl

«Was Kore-eda aus seiner erzählerischen Prämisse herausholt, erweist die Subtilität, die Grösse und den ernsthaften Witz dieses Filmemachers.» Viennale

«Hat in Cannes 2013 den Jurypreis gewonnen - verdientermassen: Like father, Like Son ist ein stilles Meisterwerk.» Cineman, Urs Arnold

«Zärtlich beobachtete Augenblicke.» Filmbulletin

«Juwel von Hirokazu Kore-eda.» Blick


«Qu’il filme un marché couvert en béton qu’arpente une silhouette enfantine ou qu’il saisisse au vol une grimace ou un sourire , il le fait avec l’émerveillement inépuisable d’un primogéniteur. A ceci près qu’il est un grand cinéaste, et que, contrairement aux parents infernaux qui vous gavent de petits films de famille, Hirokazu Kore-eda sait faire de son portrait de famille(s) une image universelle.» Le Monde

«Das ist einfach eine wunderbar erzählte Geschichte – doch dann ist es noch etwas mehr, etwas Unbeschreibliches, dem ich mich mit Worten nur annähern kann: Mit den Möglichkeiten des Films schafft Kore-eda eine menschliche Nähe, die so offen, so wahr, so unspekulativ und vor allem so persönlich und vertraulich ist, dass das Publikum sich ihr hingeben kann, als Einzelperson im Versteckten mit Taschentuch und so und dann aber auch als Gemeinschaft im Kino, als Kollektiv. Vielleicht haben vor allem die Momente der Besinnung die tiefgehende Wirkung. Und schliesslich sind es wohl die Augenblicke der Wandlung und des Erwachens einer Liebe, die sich nicht trennen lässt von der Verantwortung für das Leben und das Wohlergehen der Kinder. Und sein eigenes? Ich weiss, Liebe ist immer ein sehr grosses Wort, vielleicht ein zu grosses, um seinen Inhalt jemals ganz begreifen zu können. Möglicherweise hat Albert Schweitzer mit seiner «Ehrfurcht vor dem Leben» unsere Aufgabe präziser gefasst. Bei Kore-eda geht es indessen nicht um etwas Fassbares, nicht um eine Philosophie, sondern um eine letztlich ganz einfache Erfahrung, um ein Erleben mit allen Sinnen und um eine Hingabe des Filmautors, die Hingabe auszulösen vermag - ich bleibe dabei, es ist ein Weihnachtsfilm, ein echter, ein ganzjähriger ohne Ablaufdatum.» Fred Zaugg

«Was Kore-eda aus seiner erzählerischen Prämisse herausholt, erweist die Subtilität, die Größe und den ernsthaften Witz dieses Filmemachers.»
Viennale

«Kore-eda has crafted a piercing, tender poem about the bittersweet ebb and flow of paternal love, and his status as Ozu's heir becomes ever more assured.» Daily Telegraph

«The filming is impeccable, full of wry humor underlining a slightly surreal atmosphere.» Hollywood Reporter

«LIKE FATHER, LIKE SON - a tender, loving portrait of Parenthood.» Indiewire

Note d'intention, Hirokazu Kore-eda:
«À partir de quel moment un père devient-il réellement un père? L’étant moi-même, c’est une question inévitable et sans réponse que je me pose. Quand ma fille est née il y a cinq ans, ma femme est devenue mère de manière instantanée. J’imagine que l’instinct maternel ne se développe pas aussi rapidement chez toutes les femmes, mais en voyant ma femme aussi maternelle avec notre bébé, mon bonheur était légèrement assombri par un sentiment d’exclusion. Mon instinct paternel ne s’était pas encore manifesté. Cinq ans plus tard, il arrive souvent que mes amis me disent que ma fille me ressemble énormément alors que nous nous promenons dans le parc. En comparant les traits de nos visages, comme nos yeux ou notre bouche, je me rends compte que mon ADN a bien laissé une trace sur elle. Est-ce, alors, le fait de partager son sang qui fait d’un homme un père? Ou bien est-ce le temps qu’un père et son enfant passent ensemble? Cette acceptation difficile du rôle de père viendrait-elle du fait que je n’ai pas suffisamment passé de temps avec mon enfant? Est-ce lié au sang ou au temps? Le sujet de mon film est alors né de ce dilemme personnel. C’était le début de TEL PÈRE, TEL FILS : tous mes dilemmes, mes questionnements et mes regrets même; c’est la première fois que je déverse ces émotions avec une telle candeur dans un personnage principal. Le film est désormais terminé. Mais pour le protagoniste comme pour moi-même, ces questions demeurent.»