Barravento
Glauber Rochas Erstling
Die Fischer in einem Dorf in Bahia an der Nordküste Brasiliens müssen ihr Netz von einem Händler mieten und dafür 90 Prozent des Fangs abgeben. Mehr noch: Der Netzbesitzer droht ihnen immer wieder, ihr Arbeitsgerät zu entziehen. Ganz ähnlich wie zwei Jahre später in «Deus e o Diabo na Terra do Sol» rebelliert die schwarze Gemeinschaft nicht, sie erträgt die Ausbeutung durch den weissen Gauner im Glauben, dass ihr eines Tages die Götter aus der Not helfen werden.
Firmino, ein junger Mann mit neuen Ideen, der aus der Stadt in sein Dorf zurückgekommen ist, rebelliert gegen den Fatalismus. Er zerschneidet das Netz der Fischer, das dem Händler gehört, um sie zur Selbsthilfe zu bewegen. Es gelingt ihm jedoch lediglich, das Bewusstsein Aruans, des irdischen Vertreters der Meeresgöttin, zu verändern. Glauber Rocha bezieht in seinem Erstling nicht nur den Rhythmus seiner Sequenzen, sondern auch das Wesen seiner Erzählung aus dem manchmal ruhigen und sinnlichen, manchmal erregten und unerbittlichen Spiel von Meer und Erde. Indem er das einfache Leben der Sklavenabkömmlinge beschreibt, verankert er seinen Film in der Wirklichkeit. Der Film gleicht einem freien, entfesselten Gedicht und packt noch heute durch die Ausstrahlungskraft seiner Bilder.
Credits
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Pressestimmen
«Wenn man den tiefen Eindruck zu analysieren versucht, den Barravento hinterlassen hat, drängen sich zwei Filme unmittelbar ins Gedächtnis: Tabu von F. W. Murnau und Robert Flaherty (1931) und Redes, den Fred Zinnemann 1935 in Mexiko machte, bevor er nach Hollywood ging.»
Alex Viany
«L'histoire de Barravento est celui d'un groupe de pécheurs pauvres d'une région de Bahia. La présence de la mer, considéré comme une divinité, la musique, la danse, les cérémonies, et les sacrifices rituels sont les éléments essentiels de cette narration.»
Le Monde