Das Theater in der alten Werfthalle am Stadtrand war einmal eine revolutionäre Kulturinstitution, sein charismatischer Leiter ein mephistopheleischer Komödiant, der grosse Vor- und Querdenker seiner wilden Generation. Aber heute wirken auch in Buenos Aires die Kulturfunktionäre, während draussen in der vom Abbruch bedrohten Spielstätte die eingeschworene Truppe gegen Publikumsschwund, Stromausfälle und Geldmangel kämpft. Und über der Stadt hängt La nube, die Wolke, und lässt seit über 1600 Tagen einen sintflutartigen Regen niedergehen auf das Treiben der Menschen, die sich nicht mehr entscheiden können, ob sie sich vorwärts durch die Stürme kämpfen sollen, oder rückwärts treibend den Ereignissen überlassen. Mit Mutterwitz und wunderbarem Surrealismus erzählt Fernando Solanas vom Kampf der Kultur gegen die Erosionen des Alltags. Eine sehnsüchtige argentinische Tanguedia (fast) ohne Tango, dafür mit Wetter, Wut und Wunschgedanken.

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Originaltitel La nube
Deutscher Titel Die Wolke
Französischer Titel Le nuage
Andere Titel La nuovola
RegisseurIn Fernando Solanas
Land Argentinien
Kinoformate 35mm
Drehbuch Fernando E. Solanas
Montage César d'Angiollio
Musik Gerardo Gandini
Kamera Juan Diego Solanas
Ton Jean Minondo
Ausstattung At Hoang
Produktion Cinesur, Argentinien; Phillipe Cosson (Frankreich), Bertrand van Effenterre.
Länge 125 Min.
Sprache Spanisch/d/f
SchauspielerInnen
Eduardo Pavlovsky Max
Angela Correa Fuló
Franklin Caicedo Enrique
Carlos Páez Cachito
Leonor Manso Sonia
Bernard Le Coq Eduardo
Christophe Malavoy Cholo
Laura Novoa Paula
Favio Posca Tito
Luis Cardei Lucas
Francisco Napoli Alfonso
Auszeichnungen

Venedig Osella d'Oro beste Filmmusik,  1996; Preis der Jugendjury Venedig, UNESCO-Spezialprei für das beste Gesamtwerk.

Biarritz Darstellerpreise

«La nube ist eine Hommage an die Widerständigen, an die Betrogenen der argentinischen Gesellschaft.... Solanas erzählt seine Geschichte .... bildhaft assoziativ, mit einer fast schamlos aufgeladenen Metaphorik und in allem rückhaltlos emotional. Sein wildes Puzzle ist chaotisch, unlogisch und dennoch zwingend wie ein Traum und wie immer ist seine filmische Poesie hochpolitisch.» Basler Zeitung, Alfred Schlienger


«Quiero contarles que La Nube se desarrolla en el escenario de una ciudad donde llueve desde hace más de 1600 días, la vida transcurre normalmente mientras algunos retroceden y otros avanzan. El film narra los esfuerzos, alegrías y desventuras de un grupo de actores que defienden su viejo teatro independiente a punto de ser vendido. Están acosados por los problemas cotidianos y sus propios conflictos: el amor, la soledad, la búsqueda de empleo, la creación, el reclamo de justicia, la espera. Son escenas que pasan del escenario a la vida y de la vida al teatro. Entre la esperanza y la resignación, los personajes resisten con dignidad el retroceso de los tiempos nublados. El espíritu que los sostiene está impregnado de fidelidad a sus principios y a todo aquello que no quieren perder. Por último, quiero decir que junto a decenas de técnicos y artistas hemos realizado este esfuerzo por un cine que busca desde la reflexión, la ironía y el humor pensarnos como sociedad. La Nube fue hecha desde la pasión y ahora es de ustedes.» Fernando Solanas

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