Scandal - Sukyandaru (Shubun)
Kurosawas Lieblingsschauspieler der frühen Jahre war Toshiro Mifune. Hier spielt er den berühmten Maler Ichiro Aoye, der seine Ferien in den Bergen verbringt und auf die junge Sängerin Miyako Saijo trifft. Die beiden wohnen im selben Hotel und verbringen ein wenig Zeit miteinander. Zwei Reporter fotografieren sie zusammen und veröffentlichen die Bilder in einem Boulevardmagazin - aus Rache dafür, dass Saijo ihnen ein Interview verweigert hatte. Der Skandal liegt im Raum, und der Anwalt, den der Maler engagiert, lässt sich vom Chefredaktor des Magazins bestechen, um Geld für seine schwer kranke Tochter zu erhalten. Kurosawa bringt Figuren in Situationen, in denen sie sich schwer entscheiden können. Akira Kurosawa: «Nach dem Krieg erlebte Japan etwas Neues: die Pressefreiheit. Natürlich wurde sie rasch auch missbraucht. Eine einschlägige Massenpresse meinte, mit schamlos vulgären Artikeln die Neugier der Leser reizen und Skandale auslösen zu müssen. Dieser Tendenz musste Einhalt geboten werden, das gab den Anstoss zu meinem Film.»
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Pressestimmen
«Mit diesem leicht und flüssig erzählten «Problemfilm» reagierte Kurosawa 1950 auf das für Japan neue Phänomen der Pressefreiheit, die umgehend auch zu Missbräuchen führte. Das eigentliche Augenmerk Kurosawas gilt aber nicht dem titelgebenden «Skandal», sondern der Figur des Winkeladvokaten, den sein Stammdarsteller Takashi Shimura bereits mit jener umwerfenden Mischung von Menschlichkeit und Schwäche zeichnet, die ihn als Hauptdarsteller von Leben unvergesslich machen sollte.» Andreas Furler