Lumumba
Festivals & awards
Quinzaine des réalisateurs, Festival de Cannes 2000
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Press voices
«Im heiklen Verhältnis von Fiktion und historischen Tatsachen ist es schon zu manchen Peinlichkeiten gekommen, wenn jemand aus ehrlicher Sentimentalität dem Hang zur Kolportage nachgab. Aber hier erleben wir einmal, wie sich aus dem raunenden Anfang eines Spielfilms die Glaubwürdigkeit einer Dokumentation entwickelt. Pecks «Lumumba» führt in die komplexe Zerrissenheit einer belgischen Kolonie, die 1960 unabhängig wurde, aber für Europa und die USA handzahm bleiben sollte. Er zeigt die Regeln des postkolonialen Machtspiels und den auch im Kongo ausgefochtenen Kalten Krieg. Er definiert Ethnien und Parteien, Träume und Interessen. Und mittendrin steht Lumumba, der es vom Postbeamten und Biervertreter zum Ministerpräsidenten brachte und es mit dem Begriff der Unabhängigkeit zu genau nahm: ein Held mit dem Talent, sich Feinde zu machen, und dem Fehler, sie unterschätzt zu haben. Raoul Peck, geboren 1953 in Port-au-Prince, Journalist, Filmemacher und ehemaliger Kulturminister seiner Heimat Haiti, hat einen Teil seiner Jugend im Kongo verbracht und drehte Anfang der Neunzigerjahre bereits den dokumentarischen Essay «Lumumba, la mort d’un prophète». Natürlich nimmt er Partei. Die Romantik des kämpferischen Engagements mischt sich mit der politischen Analyse. Sein Spielfilm ist das historische Drama der Konsequenz, und darüber steht Sartres Satz, dass ein tragischer Held der sei, den jeder ungestraft verraten könne.»
Christoph Schneider, Tages-Anzeiger
«An den Anfang seines Films stellt Raoul Peck Szenen von der Hinrichtung Patrice Lumumbas. In der Folge zeichnet er die Intrigen, Winkelzüge und Fehleinschätzungen nach, die Anmassung und den Zynismus, die Kongo-Zaire in die Wiege gelegt worden sind und die bis heute nachwirken. Zwar scheinen die nach vierzig Jahren Unabhängigkeit von afrikanischen Politikern immer noch gerne vorgebrachten Ausflüchte von den bösen Kolonialmächten mittlerweile bemühend, doch im Fall Kongos steckt ein wahrer Kern darin. Als ob die Verbindung hätte sichtbar gemacht werden müssen, wurde der Diktator Kabila fast auf den Tag genau vierzig Jahre nach Lumumba umgebracht. Kabila war ein Gefolgsmann Lumumbas. Kabila schlug seine Wurzeln als Revolutionär in den Wochen nach der Unabhängigkeit, als es zu Wirren in der Provinz Katanga kam, und fortan sprach auch er oft und gern vom neuen Afrika, ehe er von der Macht besessen wurde. (...) Statt den seinerzeitigen Dokumentarfilm mit den neuen historisch gesicherten Wahrheiten zu komplettieren, wählte Peck die Form des Dokudramas für ein komplett neues Werk. Trotzdem ist er sehr nahe an der verbürgten Realität geblieben, unterstrichen durch aufwendige Requisiten. Eriq Ebouaney spielt die Figur des Lumumba überzeugend. In authentischer Atmosphäre kann der Zuschauer nachvollziehen, wie Präsident Kasa-Vubu gegen Lumumba intrigierte, wie Joseph Désiré Mobutu davon profitierte und vom Unteroffizier zum Armeechef aufstieg.»
Oswald Iten, NZZ
«Der haitianische Regisseur Peck («L’Homme sur les Quais»), der sein Handwerk in Berlin lernte, drehte schon 1991 einen eindrücklichen Dokumentarfilm über Lumumba. Hier verarbeitet er in sehr persönlichem Stil episodenhaft und dokumentarisch die Geschichte als Spielfilm. Die afrikanischen Darsteller, Ebouaney als Lumumba und Nzonzi als sein ruchloser Gegenspieler, sind sehr überzeugend. Betont subjektiv und kritisch beschreibt Peck die leidvollen Folgen des Kolonialismus und klagt ihn gleichzeitig emotionsgeladen an.»
Facts
«C'est passionnant et passionné. On est tenu en haleine grâce à un scénario "à suspense" cosigné Pascal Bonitzer (...) à bien des égards, Lumumba rappelle Malcolm X de Spike Lee.»
Studio Magazine
«Filmer le pouvoir (sa prise, sa fuite) et dans le même geste un temps (historique, intime); voir ce qui, dans la conjonction des deux, fait vaincre ou mourir des idées (politiques, existentielles), tel est le fond secret de Lumumba.»
Cahiers du Cinéma
«Un récit puissant, construit en tragédie, sous le signe d'un destin implacable. Nul besoin de forcer sur une dramaturgie inscrite dans l'histoire, riche de scènes d'une intensité inouïe : il y a une dimension shakespearienne dans ces luttes de pouvoir, ces trahisons, ces meurtres, ce martyre.»
L'Année du cinéma
«L'excellent film de Raoul Peck (...) a deux mérites : le premier est d'analyser parfaitement une situation complexe (...). Le second, de mettre en cause les responsabilités de chaque camp, y compris le camp des Congolais eux-mêmes.»
Le Nouvel Observateur