Goodbye Julia

Die gut situierte Mona aus dem Nordsudan hat unter unglücklichen Umständen den Tod eines Mannes aus dem Süden verursacht. Um ihre Schuld wiedergutzumachen, nimmt sie die Witwe Julia und deren Sohn bei sich auf. Die beiden Frauen nähern sich einander sanft an. Mohamed Kordofani erzählt vor dem Hintergrund der Spaltung des Landes eine feinfühlige Geschichte über Schuld und Sühne.

Im Januar 2011 stimmte die Bevölkerung Südsudans mit einer Mehrheit von 99 Prozent für eine Abspaltung vom Norden des Landes. Daraufhin teilte sich das ehemals grösste Land Afrikas offiziell in zwei Staaten und der Südsudan wurde zum jüngsten Land der Erde. Mohamed Kordofani siedelt seinen ersten Spielfilm in den turbulenten Jahren vor der Spaltung an: Mona, eine ehemalige Sängerin aus der nordsudanesischen Oberschicht, wird von Schuldgefühlen geplagt, nachdem sie den Tod eines jungen Familienvaters aus dem Südsudan verursacht hat. Um ihre Schuld wiedergutzumachen, nimmt sie die ahnungslose Witwe des Verstorbenen samt Sohn bei sich auf. Zwischen den beiden Frauen von so unterschiedlicher Herkunft entwickelt sich eine Freundschaft, doch das moralische Dilemma und die Unruhen im Land finden ihren Weg in das Haus.

Mit Goodbye Julia hat es zum ersten Mal überhaupt ein Film aus dem Sudan ins offizielle Programm des Filmfestivals Cannes geschafft. Mit seinem Erstling, mitproduziert von Lupita Nyong’o, gewann Mohamed Kordofani den Prix de la Liberté und wurde vom Sudan ins Oscar-Rennen geschickt. Der Film beleuchtet eine Gesellschaft, in der Diskriminierungen fortbestehen und Frauen von absurden sozialen, kulturellen und religiösen Zwängen erstickt werden. Er wirft zudem einen wichtigen Blick auf einen entscheidenden Moment in der Geschichte Afrikas, aber auch auf ein Land, das nicht zur Ruhe kommt. Ein starkes Plädoyer für die Grundwerte des Humanismus und ein sensibler Film, der das Intime und das Politische miteinander verbindet.

Festivals & Auszeichnungen

Festival de Cannes 2023
Un Certain Regard – Prix de la Liberté
Chicago International Film Festival
Roger Ebert Award New Directors Competition
Palm Springs International Film Festival
Singapore International Film Festival

Audience Choice Award
Warsaw International Film Festival
El Gouna Film Festival

Cinema for Humanity Prize
Academy Awards 2024
Sudan’s Oscar Entry
FIFDH 2024
Compétition internationale

artwork

Credits

Originaltitel
Goodbye Julia
Titel
Goodbye Julia
Regie
Mohamed Kordofani
Land
Sudan
Jahr
2023
Drehbuch
Mohamed Kordofani
Montage
Heba Othman
Musik
Mazin Hamid
Kamera
Pierre de Villiers
Ton
Rana Eid, Rawad Hobeika
Kostüme
Simba Elmur
Ausstattung
Issa Kandil
Produktion
Amjad Abu Alala, Mohammed Alomda
Formate
DCP, Blu-ray
Länge
120 Min.
Sprache
Arabisch/d + f
Schauspieler:innen
Siran Riak (Julia), Eiman Yousif (Mona), Ger Duany (Majier), Nazar Gomaa (Akram)

Im Kino

Lavin

25. Oktober 2024
20:15
Cinema Staziun
26. Oktober 2024
20:15
Cinema Staziun

Möchten Sie diesen Film zeigen?

Bitte füllen Sie unser Formular aus.

Vorführdatum Vorführung
Veranstalter/Veranstalterin

Mehr zu diesem Film in unserem Magazin

Filmemacher Mohamed Kordofani
Meet the Director: Video

Mohamed Kordofani

Mohamed Kordofani war eigentlich Flugzeugingenieur. Doch da ihm in dem Beruf die Kreativität fehlte, beschäftigte er sich intensiv mit seinem Heimatland und der Spaltung, die sich im grössten Land des afrikanischen Kontinents auch nach der Trennung vom Sudan und dem Südsudan noch durch die Gesellschaft zieht. Wir haben den Regisseur getroffen, und ihm ein paar Fragen zu seinem ...

Mehr lesen
Porträt des Regisseurs Mohamed Kordofani
Interview

«Ich merkte, dass ein gewisser Rassismus in mir verankert war»

Ein Interview mit Regisseur Mohamed Kordofani über seinen ersten Spielfilm «Goodbye Julia».

Mehr lesen

Pressestimmen

«Mariant récit d’émancipation, chronique historique et thriller psychologique, Goodbye Julia lance un vibrant appel à la réconciliation.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«In diesem stark inszenierten, berührenden Drama um zwei Frauen wird auch jede Menge über die religiösen und ethnischen Differenzen im Sudan vermittelt.» Annabelle, Mathias Heybrock

«Ce film est à la fois un portrait magnifique de deux femmes, un huis clos empreint de suspense, et une réflexion sur le racisme endémique et le patriarcat religieux qui rongent les pays d’Afrique.» Lausanne Cités, Thomas Lécuyer

«Eine südsudanesische Haushaltshilfe und ihre Arbeitgeberin könnten beste Freundinnen sein, hätte nicht eine der beiden etwas Unverzeihliches getan. Privates ist politisch, vor allem aber unwiderstehlich melodramatisch in diesem vertrackten Versteckspiel.» SRF Kultur, Georges Wyrsch

«Et c’est par cette exigence réaliste, aidé par d’excellents comédiens, que le récit devient aussi prenant qu’universel.» Le Temps, Norbert Creutz

«Thriller, abgründige Emanzipationsgeschichte und einiges mehr [...] Die Spannungsmechanik ist keineswegs Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck eines eindrücklichen Charakterportraits.» Filmbulletin, Lukas Foerster

«Prônant l’ouverture et l’émancipation, le film prend des allures de thriller plaçant le spectateur sous tension. Une merveille!» s2pmag, Alexia Cerutti

«Ein spannendes Charakterdrama um Schuld und Vergebung mit ganz starken Hauptdarstellerinnen.» Outnow, Simon Eberhard

«Un film intime et politique sur l’ostracisme qui persiste en son pays, d’une intense beauté et porté par des actrices magnifiques.» Le Quotidien jurassien, Vincent Adatte

«Eine aufrüttelnde Geschichte von Schuld und Vergebung. Der feinfühlig aus der Sicht von Frauen erzählte Film wird vom starken Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Eiman Yousif und Siran Riak getragen.» Cineman, Irene Genhart

«Une ode à la liberté.» La Liberté, Olivier Wyser

«Bestechend die Präzision des Drehbuches und die Eleganz der Komposition, mit denen der Filmemacher das private Drama um Schuld und Sühne mit der Geschichte eines Landes zu einem abgerundeten Werk verbindet.» der andere film, Hanspeter Stalder

«Une fresque intime aux dehors plutôt doux.» 24 Heures, Pascal Gavillet

«Das gute Spiel von Siran Riak und Eiman Yousif, die schöne Kameraarbeit und der Einblick in den Sudan machen Goodbye Julia mehr als interessant.» Phosphor Kultur, Michael Bohli

«Kordofani réussit là un geste passionnant et maîtrisé.» Cineman, Damien Brodard

«Der Film reflektiert nicht nur gesellschaftliche Probleme vor 2011, sondern auch moralisch-ethische [...] die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen in jeder Phase.» Textatur, Rolf Breiner

«Tout le récit est mis en valeur par la beauté de la photographique et la puissance narrative où l’émotion affleure sans ne jamais sombrer dans le mélodrame.» j:mag, Firouz E. Pillet

«★★★★★» Züritipp | Tages-Anzeiger

«Ce jeu d’ombres entre deux femmes est fascinant, et saisi avec une grande maîtrise.» L’Obs

«Ein packendes Kinostück, das den Blick auf ein in Europa kaum beachtetes Land lenkt.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Ein höchst ausgereifter Erstling, der die Konflikte seines Landes durch den Filter der weiblichen Wahrnehmung zeigt.» Cineuropa

«Ce que le film dit sur les rapports entre musulmans et chrétiens est totalement universel.» RTS 12h45, Stéphane Gobbo

«Kordofani’s intelligent, compassionate scripting ensures that the political never overwhelms the personal.» Variety

«C’est un film qui a aussi un discours féministe très fort.» RTS 12h45, Robin Adet

«A gut-wrenching and emotionally rewarding tale of religious persecution compounded by entrenched racism.» Screen Daily

«Une fresque romanesque éblouissante, riche d’une émotion contenue.» L’Écho, Steven Wagner

«Kordofani’s fine direction balances the film’s multiple modes: It’s a drama, with shades of a thriller and a sense of its own politics.» The Hollywood Reporter

«Goodbye Julia will bring to life Sudanese issues for audiences.» Global Village Space

«The whole story is enhanced by the beauty of photography and the power of narrative, where emotion comes up without ever sinking into melodrama.» j:mag

«Kordofani’s film is a domestic drama whose characters stand out for their excellent writing.» Movie Player

«À travers l’amitié entre une musulmane et une catholique, Mohamed Kordofani met en scène les plaies d’un pays meurtri par la guerre.» Le Figaro

«Une ode à la liberté d’une intense beauté.» Télérama