Bodhi-Dharma
«Dem Schüler, der ihn nach der Wahrheit fragte, zeigte er wortlos eine Blume.» - Ein Zen-Meister, sein unsicherer Schüler und ein Waisenkind sind unterwegs in den Bergen Südkoreas. Um sie herum die alles beherrschende Natur, Wasser, Feuer, Erde, Wind und Licht. Dieser einfache Rahmen genügt Yong-kyun Bae, um das Leben als inneres und gemeinschaftliches Abenteuer fühlbar zu machen, als Weg zum wahren Sein, zur erfüllten Harmonie, zur inneren Freiheit. Er hat acht Jahre an seinem Meisterwerk gearbeitet und von Kamera über Ton und Montage alles selber gemacht. Bae setzt dem schnellen Kino einen zeitlos ruhigen Rhythmus gegenüber, der zu atemberaubenden Entdeckungen führt. Seine in sich ruhenden Bilder tragen uns wie Töne ferner Galaxien weit davon und doch wieder zu unserem veränderten Bewusstsein zurück. Da wird das Kino zum Ort der Meditation. Das war einer der frühen Erfolge von trigon-film und ist nach wie vor der überzeugendste Zen-Film, der in unseren Kinos zu sehen war. «Bodhi Dharma» ist ein schöner Auftakt zur Reise in andere Bildwelten und zum Vermitteln einer Ahnung von anderem Leben. - In restaurierter Fassung!
«Wenn man versucht, einem rationalen Weg zu folgen, wird man oberflächlich. Wenn man aber auf das hört, was aus der tiefsten Seele kommt, kann das Ergebnis dieser Arbeit alle berühren und eine tiefe, universelle Kommunikation herstellen. Tief unten in unserer Seele liegt der Schlüssel verborgen, der uns hilft, die essenziellen Probleme unseres Lebens zu lösen. Deshalb müssen wir versuchen, die Lösung für die politischen und gesellschaftlichen Probleme zuerst in uns selbst zu finden.»
Bae Yong-kyun
Festivals & Auszeichnungen
Filmfestival von Locarno 1989
Goldener Leopard
Preis der Internationalen Filmkritik
Preis der Ökumenischen Jury
Preis der Jugend
Filmfestival Cannes 1989
Wettbewerb
Credits
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Pressestimmen
«Das ist der erste Film, der jede Kritik überflüssig macht.»
Radio DRS
«Wie ein Zittern der Erde, kurz vor einem Beben.»
Der Spiegel
«In einem buddhistischen Kloster, das in der Abgeschiedenheit eines Bergwaldes liegt, leben ein alter Zen-Meister, sein Schüler und ein heranwachsender Waisenknabe. Die drei - sie können für die drei Lebensalter des Menschen stehen - befinden sich auf verschiedenen Stufen der Wahrheits- und Sinusuche, inmitten einer beherrschenden Natur mit ihren Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde. In achtjähriger Arbeit geschaffenes, ästhetisch packendes Werk, das die Erfahrung einer spirituellen Suche nach innerer Harmonie vermittelt.»
Zoom
«Ein überwältigender Film, der die Normen sprengt.»
Le Quotidien de Paris
«In gazing into the physical world with a fixity, clarity and depth rarely found in the cinema, "Why Has Bodhi-Dharma Left for the East?" goes about as far as a film can go in conjuring a meditative state.» New York Times
«Rührt an das Wesen des Lebens, der Elemente und der menschlichen Bahn in seiner ewigen Bewegung. Ein magischer und universeller Film.»
La Suisse
«Ein Film, der von einem anderen Planeten zu uns zu kommen scheint.»
La Repubblica
«Perlen des Orients. Kosmisches Kino.»
Le Monde
«Wie Tarkowski hat Bae einen poetischen Film geschaffen, der fast schon Musik ist.»
Il Giorno
«In acht einsamen Jahren hat der koreanische Kunstprofessor und Maler Bae Yong-kyun seine filmische Meditation fertiggestellt – vom Drehbuch bis zur Lichtsetzung, vom Schnitt in Heimarbeit bis zur Tonmischung alles allein und kompromisslos. Abseits von der Filmindustrie konnte er eine eigene Sprache entwickeln: Unter Verzicht auf eine traditionelle Geschichte macht er in den Grenzbereichen des Lichts Menschen und Natur mit kontemplativen Kamerafahrten und klaren Detailaufnahmen sinnlich erfahrbar und verklärt sie zugleich zu archetypischen Zeichen.»
Der Spiegel
«Ein Film voller Klarheit und Schönheit, dessen einfache und doch rätselhafte Geschichte in überwältigenden Bildern erzählt wird. Auch wenn sich die spirituelle Botschaft des Films nicht jedem Zuschauer in allen Einzelheiten erschliessen wird, bietet der als Meditationsübung angelegte Film doch Gelegenheit, über Seinsprobleme nachzudenken. Er regt an, das Wesen der Dinge hinter ihrer vordergründigen Erscheinung zu ergründen.»
Filmdienst
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Bae Yong-kyun:
«Chaque fragment d’image contient ma vie.»
«Die meisten Menschen pflegen heute etwas als ‹mystisch› zu bezeichnen, das sie nicht verstehen. Jedenfalls haben sie den Eindruck, dass es sich um Erfahrungen handelt, die weit weg sind vom realen Alltag. Ich bin nicht dieser Meinung, schon weil die äussere Wirklichkeit nach unseren asiatischen Empfindungen nicht das Wirklichste an der Wirklichkeit ist. Die Objekt-Subjekt-Beziehung ist eine andere. Im Unterschied zum westlichen Denken und Fühlen ist das Objekt vom Subjekt nicht abgenabelt. Sie bilden vielmehr eine echte Einheit zusammen, die als Vorgang erlebbar ist. Wenn ich zum Beispiel vor einer Blume meditiere, kann ich mich verlieren, sodass ich selbst zur Blume werde. Ich bin ein Teil von ihr, und sie ist ein Teil des Universums.»